Selbstgesteuertes Lernen im Unternehmen

Selbstgesteuertes Lernen im Unternehmen

In einer sich ständig wandelnden Geschäftswelt ist lebenslanges Lernen der Mitarbeitenden unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Selbstgesteuertes Lernen, das von Lerntechnologie-Plattformen wie Learning Experience Platforms (LXP) und Learning Management Systems (LMS) unterstützt wird, hat sich zu einer entscheidenden Komponente in der Mitarbeiterentwicklung entwickelt.

Wir haben uns angeschaut, wie selbstgesteuertes Lernen im Einklang mit der strategischen Ausrichtung eines Unternehmens stehen kann, welche Vorteile es bietet und wie typische Einwände adressiert werden können.

Was ist selbstgesteuertes Lernen?

definition

Selbstgesteuertes Lernen ist eine Lernmethode, bei der die Lernenden die Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess übernehmen und aktiv daran arbeiten, Wissen und Fähigkeiten zu erwerben.

Anders als bei traditionellem Lehrunterricht, bei dem Inhalt und Ablauf  vorgegeben sind und die Schulung von Trainingspersonal geführt wird, haben die Lernenden beim selbstgesteuerten Lernen die Kontrolle darüber, wie, wann und wo sie lernen.

Merkmale selbstgesteuerten Lernens

  • Eigenverantwortung: Lernende übernehmen die Verantwortung für ihr eigenes Lernen. Sie wählen die Lernziele, -methoden und -ressourcen selbst aus.

  • Selbstregulierung: Selbstgesteuertes Lernen erfordert die Fähigkeit, den eigenen Lernprozess zu planen, zu organisieren und zu überwachen. Lernende müssen in der Lage sein, ihren Fortschritt zu beurteilen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

  • Flexibilität: Selbstgesteuertes Lernen ist zeitlich und räumlich flexibel. Lernende können dann lernen, wenn es für sie am besten passt, sei es während der Arbeitszeit, in ihrer Freizeit oder von zu Hause aus.

  • Individualisierung: Jeder Lernde hat unterschiedliche Bedürfnisse und Vorkenntnisse. Selbstgesteuertes Lernen ermöglicht es den Lernenden, ihren eigenen individuellen Lernweg zu wählen und sich auf die für sie relevanten Themen zu konzentrieren.

  • Vielfalt der Lernressourcen: Selbstgesteuertes Lernen kann verschiedene Lernressourcen umfassen, wie Bücher, Online-Kurse, Videos, Podcasts und praktische Übungen.

  • Motivation: Da Lernende die Kontrolle über ihren Lernprozess haben, sind sie oft motivierter, sich mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen und ihre Ziele zu erreichen.

Vorteile des Selbstgesteuerten Lernens für Unternehmen

Selbstgesteuertes Lernen bringt eine Vielzahl von Vorteilen für Unternehmen mit sich:

  1. Flexibilität: Mitarbeiter können lernen, wann und wo es für sie am besten passt, was die Produktivität steigert.

  2. Relevanz: Individuelle Lernpfade ermöglichen es den Mitarbeitern, sich auf die für sie relevanten Fähigkeiten und Kompetenzen zu konzentrieren.

  3. Effizienz: Lernende können in ihrem eigenen Tempo arbeiten, was zu einem effizienteren Lernprozess führt.

  4. Motivation: Selbstgesteuertes Lernen fördert die Eigenverantwortung und Motivation der Mitarbeiter.

  5. Agilität: Das Unternehmen kann schnell auf sich ändernde Anforderungen reagieren, indem es die Lerninhalte anpasst.

 

Selbstgesteuertes Lernen ermöglicht es den Lernenden, sich kontinuierlich neuen Herausforderungen anzupassen und ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern.

In Unternehmensumgebungen kann selbstgesteuertes Lernen auch dazu beitragen, die Mitarbeiterentwicklung und die Anpassung an sich verändernde Geschäftsanforderungen zu fördern.

 

Selbstgesteuertes Lernen & Unternehmensstrategie

Selbstgesteuertes Lernen im Unternehmenskontext erfordert eine gezielte Abstimmung auf die Unternehmensstrategie, um maximale Effektivität zu gewährleisten. Hierbei spielen Learning Experience Platforms (LXP), Learning Management Systems (LMS) und Trainingsportale eine entscheidende Rolle.

 

Check Prerequisites

Um selbstgesteuertes Lernen erfolgreich in die Unternehmensstrategie zu integrieren, bedarf es einer gezielten Herangehensweise:

  1. Analyse der Unternehmensziele: Unternehmen müssen ihre langfristigen Ziele und kurzfristigen Bedürfnisse klar definieren. Dies können Umsatzsteigerungen, Kostenreduktionen oder die Entwicklung neuer Produkte sein.

  2. Kompetenzbedarf ermitteln: Es ist entscheidend, den aktuellen Kompetenzbedarf zu identifizieren, um die Unternehmensziele zu erreichen. Dies kann durch Mitarbeiterumfragen, Leistungsbeurteilungen und Marktforschung geschehen.

  3. Personalisierte Lernpfade erstellen: Basierend auf den ermittelten Kompetenzlücken können personalisierte Lernpfade entwickelt werden. LXP/LMS-Plattformen sind hierbei äußerst hilfreich, da sie individuelle Schulungspläne für jeden Mitarbeiter ermöglichen.

  4. Laufende Überwachung und Anpassung: Die Implementierung von LXP/LMS ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Lernfortschritts. Unternehmen können so sicherstellen, dass die Lernenden auf Kurs sind und bei Bedarf Anpassungen vornehmen.

  5. Feedback und Erfahrungen nutzen: Das Feedback der Mitarbeiter und ihre Erfahrungen mit selbstgesteuertem Lernen sind wertvoll. Dies hilft, die Lernprozesse zu verbessern und sicherzustellen, dass sie effektiv auf die Unternehmensstrategie ausgerichtet sind.

Unterstützung durch LXP/LMS und Trainingsportale

LXP/LMS-Plattformen und Trainingsportale spielen eine entscheidende Rolle bei der gezielten Ausrichtung von selbstgesteuertem Lernen:

  1. Zielbasiertes Lernen: LMS ermöglichen Unternehmen, klare Lernziele zu definieren und sicherzustellen, dass die Mitarbeitende auf diese Ziele hinarbeiten.

  2. Breite Palette an Lernressourcen: Lernplattformen müssen eine Bandbreite an Inhalten und Formaten zur Verfügung stellen. Deren Wirksamkeit lässt sich mit Lernpfaden im Blended Learning Format verstärken.

  3. Gamification & Qualifikationen: Um den Fortschritt für die Lernenden selbst, aber auch für Führungskräfte und Personalentwicklung sichtbar zu machen, sollen komplettierte Inhalte und Tests mit Qualifikationen verknüpft werden.

  4. Echtzeit-Analyse: Moderne Plattformen bieten Dashboards, die Unternehmen Einblicke in die Lernfortschritte geben.

  5. Empfehlungsalgorithmen: Basierend auf den Lernzielen, Bildungshistorie und Unternehmenstrends können LXPs weitere Empfehlungen für Kurse und Ressourcen abgeben, die den Mitarbeitenden helfen, zielgerichtete Fähigkeiten zu entwickeln.

Trainingsportale dienen als sichere Zugänge zu persönlichen Daten und aktuellen Lerninhalten. Sie ermöglichen es den Mitarbeitern, auf eine Vielzahl von Kursen und Ressourcen zuzugreifen.

 

Unterstützende Software-Tools

Eine Vielzahl externer Software-Tools, kann in die Lernlandschaft integriert werden können, um selbstgesteuertes Lernen zu unterstützen. Für welches Produkt man sich entscheidet, hängt von den eigenen Anforderungen ab. Relevant ist dabei aber immer, dass auf eine hohe Integrationsfähigkeit geachtet wird.

Konkrete Beispiele sind:

Webinar / Online-Meeting
  1. Video- und Webinar-Tools: Plattformen wie Zoom, Microsoft Teams oder Webex ermöglichen die Durchführung von virtuellen Schulungen, Webinaren und Videokonferenzen, um das Lernen zu unterstützen und den Austausch zwischen Lernenden zu fördern.

  2. Kollaborations- und Kommunikationstools: Tools wie Slack, Microsoft Teams und Trello ermöglichen die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch in Echtzeit. Teams können in speziellen Kanälen Informationen teilen und gemeinsam an Projekten arbeiten.

  3. Lernmanagement-Apps: Mobile Apps wie Coursera oder LinkedIn Learning ermöglichen es den Mitarbeitern, auch unterwegs auf Lerninhalte zuzugreifen und ihr Wissen zu erweitern. Die Anbindung an die eigene Lernplattform und somit die Ergänzung eigener Inhalte ist in der Regel problemlos möglich.

  4. Mentoring-Software: Plattformen wie Mentornity oder River helfen dabei, Mentoring-Programme zu organisieren und den Wissensaustausch zwischen erfahrenen Mitarbeitern und Lernenden zu erleichtern.

  5. Gamification-Plattformen: Plattformen wie Kahoot! oder Gamify können Lerninhalte in spielerische Aktivitäten umwandeln, um die Motivation der Lernenden zu steigern.

  6. Niederschwelliges Coaching: Plattformen wie BetterUp oder CoachHub bieten Online-Coaching und Mentoring-Services, um die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter zu fördern.

Die Integration dieser Tools in die Lernlandschaft eines Unternehmens kann dazu beitragen, ein vielfältiges und effektives Umfeld für selbstgesteuertes Lernen zu schaffen, das die Bedürfnisse der Mitarbeiter unterstützt und das Wissen und die Fähigkeiten im Unternehmen stärkt.

 

Typische Einwände

Natürlich gibt es immer wieder Bedenken, dass selbstgesteuertes Lernen im eigenen Unternehmen nicht umzusetzen. Die Berücksichtigung dieser Einwände und geeignete Lösungen können dazu beitragen, die Akzeptanz und den Erfolg von selbstgesteuertem Lernen zu fördern.

 

 

LXP Unterstützung durch LXP

 

Mangelnde Disziplin der Mitarbeitenden

Es ist berechtigt zu sagen, dass nicht jede Person über die Selbstdisziplin verfügen, um selbstgesteuert zu lernen.

Hier kann die Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle spielen, indem sie Eigenverantwortung und lebenslanges Lernen fördert. Dies kann durch klare Kommunikation der Unternehmensziele und Anreize für Weiterbildung erreicht werden.

 

Überforderung der Mitarbeitenden

Mitarbeitende könnten durch Angebotsvielfalt und mangelnde Orientierung überfordert werden.

Das Angebot von Lernpfaden und Entwicklungsplänen sowie die Bereitstellung von Orientierungsmaterialien erleichtert den Einstieg. Systemseitige Empfehlungen relevanter Inhalte können Orientierung geben.

Förderung selbstgesteuerten Lernens

Unternehmen können eine Vielzahl von Maßnahmen ergreifen, um selbstgesteuertes Lernen zu fördern und gleichzeitig administrative Hürden abzubauen. Hier sind einige Schritte und Überlegungen:

checklist

1. Abbau von administrativen Hürden

  • Vereinfachte Genehmigungsprozesse: Unternehmen können Genehmigungsworkflows für Lernaktivitäten rationalisieren und beschleunigen, um den Mitarbeitern mehr Autonomie zu geben.
  • Zugang zu Lernressourcen: Stellen Sie sicher, dass Lernende leicht auf die benötigten Lernressourcen zugreifen können, ohne komplizierte Antragsverfahren durchlaufen zu müssen.
  • Flexible Lernzeit: Geben Sie Mitarbeitern die Freiheit, ihre Arbeitszeit flexibel zu gestalten, damit sie Lernen in ihren Alltag integrieren können.

2. Kombination von Lern- und Arbeitszeit:

  • Zeitmanagement: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter in effektivem Zeitmanagement, damit sie Lernen in ihren Arbeitsalltag integrieren können, ohne die täglichen Aufgaben zu vernachlässigen.
  • Arbeitszeit für Lernen reservieren: Ermutigen Sie Mitarbeiter, bestimmte Zeitblöcke in ihrer Arbeitszeit für Lernaktivitäten zu reservieren.

3. Motivation:

  • Klare Ziele: Setzen Sie klare Lernziele und verbinden Sie sie mit den Karrierezielen der Mitarbeiter. Dies kann die intrinsische Motivation erhöhen.
  • Belohnungen und Anerkennung: Belohnen Sie Mitarbeiter, die sich aktiv am selbstgesteuerten Lernen beteiligen, mit Anerkennung oder zusätzlichen Vorteilen.
  • Peer-Unterstützung: Fördern Sie Peer-to-Peer-Lernen, bei dem Mitarbeiter ihr Wissen teilen und voneinander lernen.

Zusammenfassung

Selbstgesteuertes Lernen, unterstützt von LXP/LMS, ist ein Schlüsselelement für den Erfolg eines Unternehmens in der modernen Geschäftswelt. Die Abstimmung mit der Unternehmensstrategie bringt Flexibilität, Effizienz und Motivation für die Mitarbeiter.

Es ist entscheidend, dass Unternehmen nicht nur die technologischen Aspekte von selbstgesteuertem Lernen berücksichtigen, sondern auch die Kultur, die Unterstützung der Führungsebene und die Motivation der Mitarbeiter in den Fokus nehmen. Nur wenn diese Faktoren im Einklang stehen, kann selbstgesteuertes Lernen effektiv in Unternehmen eingeführt und nachhaltig gefördert werden.

Mit den richtigen Voraussetzungen und Lernplattformen können Unternehmen lebenslanges Lernen fördern und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.

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