Formel: Komplexitätsgrad von Trainings bestimmt LMS-Bedarf

Der Komplexitätsgrad Ihrer Trainings indiziert Ihren Bedarf für ein LMS

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Blended Learning

Die Einführung eines Learning Management Systems (LMS) hängt nicht nur von der Anzahl an Schulungen oder der Unternehmensgröße ab, sondern auch vom Komplexitätsgrad der Schulungen, die ein Unternehmen durchführt. Mit steigender Komplexität der Trainingsinhalte und Anforderungen wird es zunehmend schwierig, diese effizient ohne ein digitales System zu organisieren.

Ein LMS hilft dabei, diese wachsende Komplexität zu managen, die Schulungseffizienz zu steigern und gleichzeitig Kosten zu reduzieren.

Erfahren Sie, wie Sie den Komplexitätsgrad Ihres Schulungsangebots bestimmen, um Ihre Investitionsentscheidung für ein LMS zu unterstützen.

1. Die Zukunft des Lernens in Unternehmen

Der Komplexitätsgrad beschreibt die Vielschichtigkeit der Inhalte und den Aufwand, der für die Organisation und Durchführung eines Trainings erforderlich ist. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie die Anzahl der Schulungen, die Art der Lernziele, die Zielgruppe und die Bandbreite der Schulungsformate.

Ein hilfreicher Ansatz, um den Komplexitätsgrad zu bewerten, ist die Nutzung der Lernziel-Taxonomien, die Schulungen in drei Kategorien einteilen:

seminar
  • Kognitive Ziele: Schulungen, die auf Wissensvermittlung, Problemlösung und Denkprozesse ausgerichtet sind, z. B. Fachtrainings oder Weiterbildungen, die neues Wissen vermitteln oder intellektuelle Fähigkeiten erweitern.
     
  • Psychomotorische Ziele: Diese Trainings zielen auf manuelle oder motorische Fertigkeiten ab, etwa technische Schulungen oder Sicherheitstrainings, die praktische Anwendung und physische Fähigkeiten erfordern.
     
  • Affektive Ziele: Schulungen, die auf die Veränderung von Einstellungen, Verhaltensweisen und Werten abzielen, wie zum Beispiel Führungstrainings oder Schulungen zu Unternehmensethik.

2. Weitere Faktoren, die die Komplexität erhöhen

Neben den Lernziel-Taxonomien gibt es zusätzliche Faktoren, die den Komplexitätsgrad eines Trainings beeinflussen. Diese helfen, die Entscheidung zu treffen, wann ein LMS nötig wird:

learning
  • Inhaltliche Tiefe und Vielfalt: Je umfangreicher und tiefer die Schulungsinhalte, desto komplexer ist die Planung. Interdisziplinäre Schulungen, die mehrere Themenfelder abdecken, erhöhen den Aufwand.
     
  • Technologische Abhängigkeiten: Wenn Trainings spezielle Software, Simulationswerkzeuge oder andere technische Infrastrukturen erfordern, steigt die Komplexität. Ein LMS hilft, diese Tools effizient zu integrieren und zu verwalten.
     
  • Heterogenität der Zielgruppe: Unterschiedliche Vorkenntnisse und Erfahrungen der Teilnehmer erhöhen den Anpassungsaufwand. Ein LMS ermöglicht die Bereitstellung individueller Lernpfade und passgenauer Inhalte.
     
  • Internationalität und Mehrsprachigkeit: Schulungen für globale Teams bringen sprachliche und kulturelle Herausforderungen mit sich, die durch ein LMS einfacher überwunden werden können.
  • Frequenz und Dauer der Schulungen: Regelmäßige Schulungen mit wechselnden Teilnehmern oder lange Lernzyklen erfordern eine strukturierte Organisation, die durch ein LMS unterstützt wird.
     
  • Interaktive Lernmethoden: Komplexe Schulungen setzen häufig auf interaktive Formate wie Simulationen, Gruppenarbeiten oder Rollenspiele. Ein LMS erleichtert die Koordination solcher Methoden.
     
  • Regulatorische und Compliance-Anforderungen: Schulungen, die gesetzliche oder branchenspezifische Vorgaben erfüllen müssen, erfordern umfangreiche Dokumentation. Ein LMS gewährleistet eine lückenlose Nachverfolgbarkeit und Zertifizierung.
     
  • Personalisierung und Anpassung: Je stärker die Inhalte auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden zugeschnitten sind, desto komplexer wird die Schulung. Ein LMS unterstützt durch adaptive Lernpfade und ermöglicht so die Personalisierung von Inhalten.

3. Formel zur Berechnung des Komplexitätsgrads

Die Kombination aus Lernzielen und den genannten zusätzlichen Faktoren bietet eine fundierte Grundlage zur Berechnung des Komplexitätsgrads einer Schulung. Eine einfache Formel zur Berechnung des Komplexitätsgrads könnte so aussehen:

Komplexitätsformel
formula

Nutzen der Formel:

Die Flexibilität der Gewichtungen ermöglicht es dem Unternehmen, die Bedeutung der Faktoren auf ihre spezifischen Anforderungen zuzuschneiden. Ein höherer Komplexitätsgrad signalisiert eine zunehmende Notwendigkeit, ein LMS einzusetzen, um das Training effizient zu verwalten, Kosten zu senken und die Qualität zu sichern.

Erklärung der Formel

  • F₁, F₂, ..., Fₙ: Die Bewertungen der einzelnen Faktoren (z. B. Inhaltstiefe, Heterogenität, etc.), die auf einer Skala von 1 bis 10 für jede Schulung eingestuft werden.
     
  • W₁, W₂, ..., Wₙ: Die Gewichtungen für die einzelnen Faktoren, die angeben, wie wichtig jeder Faktor im Verhältnis zu den anderen ist (z. B. Gewichtung zwischen 0 und 1 oder auch 0 bis 100 %).
     
  • Der Nenner (die Summe der Gewichtungen) sorgt dafür, dass der resultierende Komplexitätsgrad ein standardisierter Durchschnittswert bleibt.

Faktoren mit Gewichtung:

  1. Inhaltstiefe (F₁): Wie komplex sind die Inhalte der Schulungen?
    • Gewichtung: W₁
       
  2. Heterogenität der Zielgruppe (F₂): Wie verschieden ist das Vorwissen oder die Rolle der Teilnehmer?
    • Gewichtung: W₂
       
  3. Interaktivität der Schulung (F₃): Wie interaktiv sind die Schulungen gestaltet?
    • Gewichtung: W₃
       
  4. Kognitive Ziele (F₄): Wie stark wird kognitives Lernen und Problemlösung gefördert?
    • Gewichtung: W₄
       
  5. Psychomotorische Ziele (F₅): Wird das Training für manuelle oder motorische Fertigkeiten genutzt?
    • Gewichtung: W₅
       
  6. Affektive Ziele (F₆): Wie stark sind Einstellungsänderungen oder emotionale Lernziele im Fokus?
    • Gewichtung: W₆
       
  7. Dauer der Schulungen (F₇): Wie lang sind die Schulungen im Durchschnitt?
    • Gewichtung: W₇
       
  8. Anzahl der Schulungen (F₈): Wie viele Schulungen müssen organisiert werden?
    • Gewichtung: W₈
       
  9. Zielgruppenanzahl (F₉): Wie viele unterschiedliche Zielgruppen werden geschult?
    • Gewichtung: W₉
       
  10. Geografische Verteilung (F₁₀): Über wie viele Standorte oder Länder erstreckt sich das Schulungsangebot?
    • Gewichtung: W₁₀
calculate

Beispielrechnung:

Angenommen, ein Unternehmen bewertet die Faktoren und gewichtet sie so:

  • Inhaltstiefe (F₁ = 8, W₁ = 0.2)
  • Heterogenität (F₂ = 7, W₂ = 0.15)
  • Interaktivität (F₃ = 6, W₃ = 0.1)
  • Kognitive Ziele (F₄ = 9, W₄ = 0.2)
  • Psychomotorische Ziele (F₅ = 5, W₅ = 0.05)
  • Affektive Ziele (F₆ = 7, W₆ = 0.1)
  • Dauer (F₇ = 8, W₇ = 0.05)
  • Anzahl der Schulungen (F₈ = 6, W₈ = 0.05)
  • Zielgruppenanzahl (F₉ = 7, W₉ = 0.05)
  • Geografische Verteilung (F₁₀ = 4, W₁₀ = 0.05)
Formelbeispiel

Das ergibt einen Komplexitätsgrad von 7.25, was auf ein relativ anspruchsvolles Schulungsangebot hindeutet.

4. Komplexitätsgrad im Verhältnis zu Ressourcen und Effizienzpotenzialen

Je höher der ermittelte Komplexitätsfaktor, desto größer ist der organisatorische Aufwand und desto stärker zeigt sich der Bedarf nach einer strukturierten digitalen Lösung.

Der Komplexitätsgrad eines Schulungsangebots gibt bereits wichtige Hinweise auf die Anforderungen an ein Unternehmen, jedoch entfaltet diese Kennzahl ihre volle Aussagekraft, wenn sie in den Kontext der vorhandenen Ressourcen und der aktuellen Effizienz der Schulungsprozesse gesetzt wird. Um zu entscheiden, ob und wann ein LMS notwendig wird, sollten die folgenden Ressourcen und Kennzahlen berücksichtigt werden:

Training Administrator

1. Mitarbeitende in der Schulungsabteilung

Ein hoher Komplexitätsgrad bedeutet oft, dass umfangreiche Planung, Verwaltung und Durchführung von Schulungen erforderlich ist. Hier kommt es darauf an, wie viele Mitarbeitende für die Schulungsverwaltung zur Verfügung stehen.

  • Indikator: Wenn der Komplexitätsgrad hoch ist, aber die Anzahl der Schulungsadministratoren vergleichsweise gering, führt dies oft zu Engpässen und ineffizientem Einsatz von Ressourcen. In solchen Fällen wird ein LMS benötigt, um den Verwaltungsaufwand zu senken und den Personaleinsatz zu optimieren.
     
  • Beispiel: Bei einer hohen Zahl an Trainingsprogrammen, Zielgruppen und geographisch verteilten Standorten, die nur von einem kleinen Team betreut werden, kann der Einsatz eines LMS die Effizienz deutlich steigern.

2. Fehlerquote und Qualitätslücken in der Schulungsverwaltung

Je komplexer das Schulungssystem ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Fehler auftreten – sei es in der Zuweisung von Schulungen, der Terminplanung oder in der Dokumentation von Teilnehmerergebnissen.

  • Indikator: Hohe Fehlerquoten in der Schulungsadministration, wie falsch zugewiesene Teilnehmer, verpasste Fristen oder ungenügend dokumentierte Schulungsergebnisse, weisen auf die Notwendigkeit hin, diese Prozesse durch ein LMS zu automatisieren und zu standardisieren.
     
  • Beispiel: Wenn beispielsweise 10 % der Schulungsteilnehmer falsche Schulungen erhalten oder Schulungsergebnisse nicht korrekt erfasst werden, kann ein LMS diese Fehlerquote auf nahezu 0 % reduzieren, indem es Automatisierungen und Workflows bietet.

3. Verbesserungspotenzial bei der Effizienz

Durch den Einsatz eines LMS lassen sich häufig deutliche Zeit- und Kosteneinsparungen erzielen. Wenn der Komplexitätsgrad des Trainingsportfolios hoch ist, sollten die derzeit eingesetzten Ressourcen auf ihre Effizienz geprüft werden:

  • Indikator: Wie viel Zeit wird aktuell für die Schulungsorganisation, -dokumentation und -nachverfolgung aufgewendet? Wie viele manuelle Prozesse könnten durch ein LMS automatisiert werden? Der Vergleich zwischen der gegenwärtigen Ressourcennutzung und den Einsparpotenzialen durch ein LMS (zum Beispiel schnellere Kurszuteilung oder automatische Erinnerung an Schulungstermine) zeigt, ob der Einsatz eines LMS sinnvoll ist.
     
  • Beispiel: Wenn Schulungsadministratoren pro Schulungsteilnehmer durchschnittlich eine Stunde in Planung und Dokumentation investieren und diese Zeit durch ein LMS um 70 % gesenkt werden kann, wird klar, wie groß der Einfluss eines LMS auf die Effizienz sein könnte.

4. Skalierbarkeit der Schulungsprozesse

Ein weiterer Faktor, den der Komplexitätsgrad in Verbindung mit den verfügbaren Ressourcen aufzeigt, ist die Fähigkeit des Unternehmens, seine Schulungsprozesse zu skalieren.

  • Indikator: Wenn der Komplexitätsgrad des Schulungsangebots wächst, aber das Unternehmen nicht in der Lage ist, mit den vorhandenen Ressourcen effizient zu skalieren, ist der Einsatz eines LMS dringend geboten.
     
  • Beispiel: Unternehmen, die ihre Mitarbeitendenzahl oder das Schulungsvolumen schnell erhöhen, müssen in der Lage sein, Trainingsprozesse flexibel anzupassen. Ohne LMS droht hier ein Kollaps der Effizienz und Qualität.

5. Aktuelle Schulungsdauer und Durchlaufzeiten

Ein hoher Komplexitätsgrad führt häufig zu längeren Schulungen oder zu Verzögerungen in der Abwicklung der Schulungsprozesse. Die Frage, wie viel Zeit und wie viele Ressourcen derzeit für die Durchführung und Organisation der Schulungen aufgewendet werden, hilft zu erkennen, ob ein LMS notwendig wird.

  • Indikator: Wie lange dauert es, bis neue Schulungen erstellt und den Mitarbeitenden zugewiesen werden? Gibt es Verzögerungen bei der Evaluation von Schulungsergebnissen oder Zertifizierungen? Ein hoher Komplexitätsgrad in Verbindung mit langen Schulungsdurchlaufzeiten spricht klar für den Einsatz eines LMS, um diese Prozesse zu beschleunigen.
     
  • Beispiel: Wenn die Zuweisung von Pflichtschulungen aufgrund der Komplexität des Programms durchschnittlich 5 Tage dauert, könnte ein LMS diesen Prozess auf wenige Stunden reduzieren.
cost pressure

6. Kostendruck und Budgetrestriktionen

Ein hoher Komplexitätsgrad bringt oft steigende Kosten für die Schulungsverwaltung mit sich. Die Frage ist, ob das aktuelle Budget für die manuelle Verwaltung und Durchführung der Schulungen effizient eingesetzt wird.

  • Indikator: Hohe Schulungs- und Verwaltungskosten, die aufgrund der Komplexität des Trainingsangebots entstehen, können durch den Einsatz eines LMS gesenkt werden. Besonders relevant ist dies in Unternehmen mit begrenzten Budgets für Schulungen.
     
  • Beispiel: Ein Unternehmen mit hohen Reisekosten für Präsenztrainings könnte durch den Einsatz eines LMS, das virtuelle Trainings oder Blended-Learning-Konzepte unterstützt, deutliche Einsparungen erzielen.

Fazit

Der Komplexitätsgrad allein liefert zwar wichtige Informationen, ob ein LMS sinnvoll ist, doch erst die Analyse in Verbindung mit den aktuellen Ressourcen und Prozessen gibt ein vollständiges Bild.

Ein LMS wird dann besonders notwendig, wenn:

  • der Komplexitätsgrad hoch ist,
  • die Fehlerquote steigt,
  • die Ressourcen für die Schulungsverwaltung knapp sind oder
  • das Verbesserungspotenzial durch Automatisierung und Digitalisierung erheblich ist.

5. Vorteile eines LMS bei komplexen Trainings

Ein LMS bietet eine Reihe von Vorteilen, um die Komplexität von Schulungen zu bewältigen:

Learning Platform
  • Automatisierung von Prozessen: Mit einem LMS lassen sich Routineaufgaben wie die Verwaltung von Anmeldungen, die Zertifizierung und die Berichterstattung automatisieren, wodurch wertvolle Zeit gespart wird.
     
  • Kosteneffizienz: Durch die Umstellung auf E-Learning und den Einsatz von Blended-Learning-Formaten können Reisekosten, Raummieten und Trainerhonorare reduziert werden.
     
  • Skalierbarkeit: Ein LMS ermöglicht es, Schulungen schnell und effizient für große Zielgruppen bereitzustellen, ohne dass die Qualität darunter leidet.
     
  • Nachhaltigkeit: Schulungen können durch ein LMS standardisiert und in der gesamten Organisation einheitlich durchgeführt werden, unabhängig von Standort oder Sprache.

6. Komplexitätsgrad als Schlüssel zur LMS-Entscheidung

Der Komplexitätsgrad einer Schulung bietet eine klare Entscheidungshilfe für die Einführung eines LMS. Je komplexer die Inhalte, Teilnehmerprofile und Lernmethoden, desto notwendiger wird der Einsatz eines LMS, um Schulungen effizient zu organisieren und die Qualität des Lernens zu sichern. Ein LMS hilft Unternehmen nicht nur, den Schulungsprozess zu optimieren, sondern auch langfristig Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern.

Unternehmen, die Schulungen mit einem hohen Komplexitätsgrad anbieten, sollten die Einführung eines LMS als strategischen Schritt zur Modernisierung und Digitalisierung ihrer Lernprozesse in Erwägung ziehen.

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